So schadet Lichtverschmutzung Menschen, Tieren und Pflanzen
So fand er heraus, wie wichtig die nächtliche Dunkelheit sowohl für tagaktive als auch für nachtaktive Lebewesen ist: Erstere brauchen sie, um nachts zur Ruhe zu kommen und ihre Energiereserven aufzutanken, Letztere brauchen die Dunkelheit zur Futtersuche, Bestäubung oder Fortpflanzung.
Viele nachtaktive Insekten sterben jedoch an Erschöpfung, nachdem sie stundenlang um Straßenlaternen herumgeschwirrt sind. Selbst Pflanzen ändern durch künstliches Licht ihren Biorhythmus. Bäume, die in der Nähe von Straßenlaternen stehen, blühen früher und werfen ihr Laub zu spät ab – Frostschäden sind die Folge.
Nicht zuletzt schadet ein fehlender Wechsel zwischen heller und dunkler Tageszeit auf Dauer auch der menschlichen Gesundheit. Wird es dunkel, schüttet unser Körper normalerweise das Schlafhormon Melatonin aus, das uns müde macht und dafür sorgt, dass wir uns erholen. Helles, vor allem bläuliches Licht, verhindert jedoch die Melatoninproduktion. Ist der Schlaf-Wach-Rhythmus anhaltend gestört, kann dies zu Übergewicht, Herz-Kreislauferkrankungen, Depressionen, Diabetes oder sogar Krebs führen.
Im Almgebiet Winklmoos-Alm halfen Gespräche mit dortigen Hüttenbetreibern, die Anzahl der künstlichen Lichtquellen um die Hälfte zu reduzieren. Zusätzlich wurde die Helligkeit der übrigen Lampen reduziert: „Mal haben wir Teile der Beleuchtung abgeklebt, mal einfach einen Scheinwerfer weiter nach unten gerichtet“, so Manuel Philipp.