Wer im Glashaus sitzt, der schont Ressourcen und hilft nebenher, einem Baudenkmal neues Leben einzuhauchen. So trifft es zumindest auf alle zu, die ihren Arbeitsplatz im Eiermannbau, einer ehemaligen Weberei und Feuerlöschgerätefabrik in Apolda in Thüringen, beziehen.
Nur zehn Gehminuten vom Bahnhof entfernt liegt der imposante Industriebau mit den großen Fenstern und der spektakulären Dachterrasse. Errichtet 1906/07, verdankt er seinen Namen dem Architekten, der ihn Ende der 1930er Jahre im Stil der Moderne erweiterte: Egon Eiermann.
Später entwarf Eiermann den Neubau der Berliner Gedächtniskirche sowie den nach ihm benannten Schreibtisch und ging als einer der bedeutendsten Architekten der Nachkriegsmoderne in die Geschichte ein.
IBA Thüringen entwickelt Eiermannbau zur Open Factory
In der von ihm geprägten Fabrik zu Apolda wurden derweil Feuerlöscher produziert. Seit 1994 stand sie leer – bis die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen sich ihrer annahm. 2017 kaufte die landeseigene Entwicklungsgesellschaft LEG Thüringen die Immobilie, seit 2018 läuft die Umdeutung und der Umbau zur Open Factory.