Wo kommt eigentlich der Strom her? Wenn es nach Caspar Bayer ginge, idealerweise vom eigenen Dach. Oder auch vom Dach der Nachbarn. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern Christian Zellmer, Jannis Hübl und Johannes Miller hat der studierte Ingenieur das Münchner Start-up Golfstrom gegründet.
Das Ziel: Die vier Gründer wollen den Ausbau der Solarenergie schnell und einfach vorantreiben und es möglichst vielen Menschen ermöglichen, auf klimafreundlichen Ökostrom zurückzugreifen – auch jenen, die kein eigenes Dach mit Solaranlage besitzen.
Schnelligkeit ist dabei entscheidend, sagt Caspar Bayer: „In den letzten Jahren ist die Klimakrise immer präsenter geworden. Es bleiben nur wenige Jahre, um die Energieversorgung komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. Und zugleich sieht man nach wie vor nur auf rund jedem zehnten Gebäude eine Solaranlage.“
Wie funktioniert Golfstrom?
Das Start-up greift Menschen, die planen, auf Solarstrom umzusteigen, unter die Arme – etwa bei der Planung. „Hausbesitzer*innen können uns kostenlos über unsere Plattform anfragen, dann überprüfen wir die Eignung der Dachfläche und stellen einen Kontakt zu einem lokalen Solarfachbetrieb her“, erklärt Caspar Bayer.
In anderen Fällen stellen auch die lokalen Partnerbetriebe von Golfstrom den Kontakt zu Hausbesitzer*innen her. Ein Anreiz für Interessierte ist, dass sie die Solaranlage zunächst nur mieten und erst später kaufen können, sagt Bayer: „Grundsätzlich übernimmt Golfstrom bei der Solarmiete die Finanzierung der Projekte, den Service über die Mietdauer und die Koordination mit den lokalen Fachpartner*innen über unsere Plattform.“
Dabei wird ein vollständig kooperativer Ansatz verfolgt: Egal ob Solarfachbetrieb, Ökostromanbieter oder Energiegenossenschaft – alle ziehen als regionale Energiegemeinschaften an einem Strang. Gleichzeitig sollen diese Energiegemeinschaften klimabewussten Unternehmen und NGOs die Möglichkeit geben, als Botschafter weitere Menschen zu erreichen und für das Thema erneuerbare Energien zu begeistern.
Wer selbst kein Dach besitzt, kann sich finanziell per Crowdinvesting an den Anlagen beteiligen – das geht bereits ab einer Summe von 5 Euro. Sobald die gesetzliche Regelung es erlaubt, soll dann auch echtes Energy Sharing möglich sein.