Eine Frau liest ein Buch in der Bahn.
Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, entlastet die Umwelt. Foto: Adobe Stock

Umweltbewusst unterwegs

Wie klimafreundlich sind unsere Fortbewegungsmittel?

10.03.2023 | Lesedauer: 5 Minuten

Von A nach B: Was ist die beste Wahl?

Jedes Verkehrsmittel hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Das Fahrrad beispielsweise stellt sich auf kurzen Strecken als unglaublich effizient heraus: In der Stadt lassen sich damit schnell Strecken überwinden, für die ein Auto oft genauso lange bräuchte.

Autofahrer*innen hingegen haben es auf etwas längeren Strecken wesentlich besser. Sie kommen schneller und bequemer ans Ziel als Fahrradfahrer*innen, müssen allerdings Instandhaltungskosten sowie auch Parkplatzsuche oder Staus in Kauf nehmen.

Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus, Bahn oder Flugzeug unterwegs ist, muss sich an die vorgegeben Fahrpläne halten – dafür kann die Reisezeit genutzt werden, um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen.

All diese Verkehrsmittel schneiden in der Umweltbilanz unterschiedlich ab. Welches Verkehrsmittel ist also am klimafreundlichsten?

Das Flugzeug und seine enormen Umweltbelastungen

Das Flugzeug ist das klimaschädlichste Verkehrsmittel. Es verursacht bis zu zehnmal mehr Schadstoffe als ein Zug.

Der CO2-Ausstoß wird üblicherweise anders berechnet als von anderen Fahrzeugen. Denn: Das von Flugzeugen ausgestoßene CO2 richtet in zehn Kilometern Höhe einen größeren Klimaschaden an als dieselbe Menge es auf dem Erdboden tun würde. Deswegen ist der Einfluss des Flugverkehrs auf das Klima mindestens dreimal so hoch wie der Treibstoffverbrauch es vermuten lassen würde.

Auf gleicher Strecke belastet ein Flugzeug die Umwelt fast genauso stark, wie PKW, Reisebus und Fernzug zusammen. Aus diesem Grund sollte, wenn möglich, unbedingt auf einem alternativen Weg gereist werden.

Ein Flugzeug startet auf einer Landebahn.
Ein Direktflug ist klimafreundlicher als ein Transitflug, weil der Großteil des Treibstoffes während Start und Landung verbrannt wird. Foto: Adobe Stock

Mit dem Auto zur Arbeit?

Das Auto ist eines der beliebtesten Verkehrsmittel in Deutschland. Dabei sollte die im Alltag verursachte Menge an CO2 nicht unterschätzt werden: Wer jeden Tag zehn Kilometer mit dem Auto zur Arbeit fährt, verursacht pro Jahr im Schnitt 472 Kilogramm CO2. Das ist mehr als bei so manchem Flug innerhalb Europas.

Viele Menschen in ländlicheren Regionen sind allerdings abhängig von einem Fahrzeug. Hybrid-PKWs, Elektroautos oder die Umstellung auf Bio-Treibstoffe könnten hier eine Möglichkeit sein, um den eigenen CO2-Ausstoß zu verringern.

Das Auto reiht sich direkt hinter dem Flugzeug in die Liste der klimaschädlichsten Transportmittel ein.

Klimafreundlich mit Bus und Bahn

Eine klimaschonende Alternative zu Flugzeug und Auto sind die öffentlichen Nah- und Fernverkehrsmittel. Egal ob auf kurzer Strecke mit dem Linienbus oder bei längeren Reisen mit dem ICE – die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel bedeutet eine große Entlastung für die Umwelt.

Hinzu kommt: Zugfahrten sind innerhalb Deutschlands meist genauso schnell wie Inlandsflüge. Da die Flughäfen dezentral liegen, sind Flugreisende aufgrund von Anfahrt, Check-In, Sicherheitskontrollen und Flug oft ähnliche lang unterwegs wie Zug- oder Busreisende.

Eine Reise mit der Bahn verursacht im Vergleich zu einem Inlandsflug bis zu zehn Mal weniger Schadstoff-Emissionen. Für eine Hin- und Rückreise zwischen Köln und Berlin würde das 270 Kilogramm CO2 bedeuten. Das entspricht ungefähr einem One-Way-Flug in ein benachbartes Land. Um diese Menge CO2 über ein Jahr hinweg zu kompensieren, sind laut mein-klimaschutz.de 22 Bäume nötig.

Ob der Fernbus oder der Zug klimafreundlicher ist, kann nicht pauschal gesagt werden. In den meisten Fällen schneidet der Bus bei durchschnittlicher Auslastung aber geringfügig besser ab.

Klimaneutrale Fortbewegung – das Fahrrad macht´s möglich

Das Fahrrad performt in der CO2-Bilanz am besten. In der Stadt ist das Rad für die meisten Situationen das geeignetste Verkehrsmittel. Es ist schnell, verkehrsunabhängig und kostengünstig.

Allerdings sollte an dieser Stelle auch die Möglichkeit des Fahrrads als Reisefortbewegungsmittel hervorgehoben werden: Die Reise mit dem Rad ist extrem gesund, abwechslungsreich und vor allem umweltschonend. Bei einer solchen Reise ist schon der Weg ein Teil des Erlebnisses. Und vor allem: die Wahrnehmung für die zurückgelegte Strecke verändert sich. Wer eine längere Radreise macht, wird sich der Distanzen anders bewusst. Strecken die in Verkehrsmitteln wie Auto, Zug oder Bahn sonst in einer zähen und monotonen Stunde zurückgelegt werden, erscheinen einem auf einer Radtour ewig lang und ereignisreich. Ein solches Bewusstsein schult die eigene Klimaachtsamkeit.

Fahrradfahrer fahren auf einem Fahrradweg hintereinander in der Stadt.
Wer mit dem Rad fährt, tut nicht nur sich selbst, sondern auch der Umwelt etwas Gutes. Foto: Adobe Stock

Grüne Mobilität für eine bessere Zukunft

Wer sich also zukünftig klimaschonender fortbewegen möchte, sollte so oft es geht auf eine Flugreise verzichten. Menschen in der Stadt benötigen nicht zwingend ein Auto und sollten lieber das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Die Reise in den Urlaub kann genauso gut mit dem Zug oder einem Fernbus angetreten werden. Unternehmungslustige Abenteurer*innen sollten unbedingt eine mehrtägige oder -wöchige Tour mit dem Rad in Betracht ziehen.

In allen Fällen gilt jedoch: auch kleinere Veränderungen setzen einen schrittweisen, aber stetigen Wandel in Gang, der am Ende einen großen Effekt auf unsere Umwelt haben kann.

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