Zwei Männer sitzen in bunten Hemden an einem Restaurant-Tisch am Strand und bestellen bei einem Kellner etwas.
Beim „Faireisen“ sollten Urlauber*innen immer auch die Menschen vor Ort wirtschaftlich unterstützen. Foto: Adobe Stock

Sozialverantwortlicher Urlaub

Auf Reisen die lokale Wirtschaft unterstützen – so geht’s

23.03.2023 | Lesedauer: 5 Minuten

„Faireisen“ und dabei die lokale Wertschöpfung ankurbeln

Reisende beeinflussen die Lebensbedingungen der Bevölkerung sowie auch den Zustand der Natur und Kulturstätten. Jede Entscheidung, die sie treffen, hat Auswirkungen auf die örtliche Gemeinschaft. Tourismus sollte nicht nur monetär der Industrie zugutekommen, sondern gleichzeitig immer auch der Gesellschaft vor Ort helfen. Vor allem in wirtschaftlich wenig entwickelten Ländern ist dies zentral.

Wie können Urlauber*innen ökonomisch dazu beitragen, dass sich ihre hinterlassenen Spuren positiv auf das Gastgeberland und dessen Bevölkerung auswirkt? Wer in diesen sieben Bereichen auf bestimmte Aspekte achtet, hat schon einen guten Impact geleistet.

1. Unterkünfte

Große, internationale Hotelketten mit All-inclusive-Angeboten locken vielleicht mit günstigen Angeboten, doch meist sind diese Resorts in den Händen ausländischer Investor*innen. Das heißt, dass vieles vom Geld nicht bei den einheimischen Angestellten ankommt, sondern in die Hände der Investor*innen fließt. Es empfiehlt sich, Unterkünfte zu buchen, die von Locals betrieben werden. Und wer Land und Leute ganz nah erleben will, kann vielerorts auch einen Homestay buchen: Hier lebt man bei einer einheimischen Familie – und unterstützt diese direkt.

Eine Frau und ein Mädchen gehen mit ihren Koffern auf einer Veranda eines bunten Guesthouses entlang.
Wer statt in großen Hotelketten in Ferienwohnungen übernachtet, die von Einheimischen geführt werden, schafft einen positiven ökonomischen Impact für die Gemeinde. Foto: Adobe Stock

2. Essen und Trinken

Kulinarische Ausflüge dürfen und sollten Ausflüge in die regionale Küche sein. Zum einen, weil Kultur auch durch den Magen geht und Reisende so authentische Kulinarik erleben. Zum anderen, weil die regionalen Lebensmittel frischer sind als Importwaren. Mit ihrem Verzehr wird zudem die Landwirtschaft des Gastlandes und damit die Existenz und Lebensqualität ansässiger Farmer*innen und das komplette Netz aus Nahrungsmittelverarbeitungs- und Verteilungssystemen gestärkt. Im Supermarkt gerne Fairtrade und Bio kaufen.

3. Mitbringsel

Wer Souvenirs kauft, sollte – sofern es möglich ist – darauf achten, dass diese im Gastland hergestellt wurden. So unterstützt man nicht nur die lokale Handwerkskunst, sondern auch die lokale Wirtschaft. Wichtig hierbei: Vorab über die Ein- und Ausfuhrbestimmungen informieren, denn das Mitbringen von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten kann strafbar sein. Und Antiquitäten gerne im Land lassen, da diese heimische Kulturschätze darstellen.

4. Handeln

Apropos Mitbringsel: Tourist*innen lieben es, über Märkte und Basars zu streifen. Die angebotenen Produkte haben nur selten einen fixen Preis. Handeln ist gefragt. Diese Art des Einkaufs ist für viele Menschen aus dem westlichen Kulturkreis eher unüblich. Gefeilscht werden sollte also wirklich nur, wenn man ernsthaft interessiert ist. Dieser Akt sollte mit Humor genommen werden und Spaß machen. Beide Parteien sollen mit dem Gefühl eines fairen Geschäfts hinaus gehen.

Eine Frau und zwei Männer in bunter Kleidung sind auf einem Basar, auf dem viele bunte Gewürze und viele weitere Produkte zum Verkauf angeboten werden.
Feilschen will gelernt und gewollt sein – wer grummelig ist, wird kein gutes Geschäft machen. Foto: Adobe Stock

5. Fliegende Händler*innen

Der informelle Sektor ist gerade in ärmeren Ländern präsent. Wer etwa am Strand von fliegenden Händler*innen angesprochen wird, muss wissen, dass auch diese Menschen versuchen, ein Einkommen zu erwirtschaften und den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien zu bestreiten. Ein respektvoller Umgang mit den Leuten sollte selbstverständlich sein.

6. Trinkgeld

Viele Angestellte im Tourismus sind auf Trinkgelder angewiesen. Denn vielerorts fallen die Löhne nicht allzu hoch bis viel zu niedrig aus. Mit dieser Art der finanziellen Anerkennung leisten Reisende einen Beitrag für die Existenzsicherung vieler Tourismusbeschäftigter.

7. Tourguides und Fahrer*innen

Lokale Reiseleiter*innen kennen Orte und Stätten in der Regel besser als externe Guides. Damit auch hier das Geld der lokalen Wirtschaft zugutekommt, sollten Urlauber*innen sich für diese Guides entscheiden.

Nachhaltig in der Ferne unterwegs

Generell gilt: Ein verantwortungsvoller Umgang mit allen Ressourcen ist das A & O, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Ob Wasser und Strom sparen, Müll reduzieren oder den eigenen CO2-Ausstoß verringern – es gibt so viele Wege, den ökologischen Fußabdruck kleinzuhalten.

Soziale Nachhaltigkeit im Tourismus wird erreicht, wenn Tourist*innen die Interessen von Einheimischen schützen und unterstützen. Ihre Lebensbedingungen müssen mit der gleichen Prio betrachtet werden wie die Entwicklung des Tourismus. Tourismus kann sich also nur nachhaltig entwickeln, wenn Einheimische involviert werden. Alle Menschen sollen die Chance auf sozialen Wohlstand bekommen.

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