Bedienung des Smart Home-Touchpads
Einfache Steuerung - niedrigere Energiekosten: Smart Home-Technologie Foto: Getty Images

Energie

Wie hilft ein Smart Home beim Energiesparen?

20.10.2022 | Lesedauer: 4 Minuten

Was bedeutet eigentlich Smart Home?

Kurz gesagt bedeutet es, sich mit technischen Mitteln dabei unterstützen zu lassen, energieschonender zu wohnen. Und oft auch bequemer. Was vor wenigen Jahren noch als eine Art Raumschiff Enterprise-Wohnen für Digital-Nerds erschien, wird immer gesellschaftsfähiger: So nutzen nach einer Studie des Branchenverbandes Bitkom bereits 43 Prozent aller Bundesbürger:innen eine Smart-Home-Anwendung in ihrem Heim. Und ein Viertel aller Deutschen setzt auf smarte Heizkörperthermostate – eine Steigerung von zehn Prozent seit 2020.

Bedienung der Smart Home-Technologie
Darf es ein Grad weniger sein? Mit einem Klick erledigt Foto: AdobeStock

Was kann die smarte Technik alles?

Die Anbieter von Smart Home-Lösungen preisen eine ganze Bandbreite intelligenter Lösungen an: Die reichen von Rollläden, Überwachungskameras über Kaffeemaschinen bis hin zu Staubsauger- und Rasenmäher-Robotern – und das ist noch lange nicht alles. Beim Energiesparen sind aber vor allem die Bereiche Heizung und Strom interessant.

So geht der Branchenverband Smarthome Initiative Deutschland davon aus, dass sich mit den passenden Geräten etwa 20 bis 30 Prozent der Heizenergie einsparen lassen. Die Kosten für die smarte Technik rechneten sich dabei nach etwa zwei Jahren – bei steigenden Energiepreisen sogar noch schneller. Das einzige Problem mit dieser Rechnung – es kommt immer drauf an. Denn: Auch die smarten Geräte müssen erstmal hergestellt werden und verbrauchen im Einsatz selbst Strom.

Und für besonders Sparsame, die ihre Zimmertemperatur auf 19 Grad halten und die Heizung zuverlässig ausschalten, wenn sie lüften oder das Haus verlassen, wird ein Smart Home keinen großen Unterschied machen.

Bedienung der Smart Home-Technologie
Alles auf einen Blick: Übers Touchpad zur smarten Steuerung Foto: AdobeStock

So hilft Smart Home beim energiesparenden Heizen

Wer seine derzeitige Heizung nicht aufs Grad genau einstellen kann, spart mit einem smarten Thermostat aber tatsächlich viel. Schon kleine Justierungen von einem Grad mehr oder weniger machen einen Unterschied von bis zu sechs Prozent beim Heizenergieverbrauch aus.

Smarte Heizsysteme bieten zeitliche Einstellungen an. So lassen sich die Heizkörper hinunterregeln, wenn man tagsüber nicht zuhause ist oder nachts schläft. Zudem wird die Heizung in einem vernetzten Haus automatisch heruntergeregelt, wenn gelüftet wird. Ein weiterer Pluspunkt für Intelligente Thermostate: sie können mit wenigen Handgriffen installiert werden – ihr Einsatz lohnt sich also auch bei Mietwohnungen.

 

Bedienung der Smart Home-Technologie
Smarte Steuerung vom Sofa aus Foto: AdobeStock

So hilft Smart Home beim Stromsparen

Eine allseits bekannte und selten befolgte Stromspar-Regel heißt: Geräte ausschalten statt ständig im Stand by-Modus laufen lassen. Hier hilft die smarte Technik in Form von intelligenten Steckdosen. Diese trennen die Stromverbindung von Computern, Fernsehern, Druckern und anderen Geräten komplett, in Verbindung mit Zeitschaltern auch gezielt zu bestimmten Zeiten. Interessant können auch Smart Home Apps sein, die besonders energiefressende Geräte identifizieren können. Smarte Wandtaster ermöglichen es Bewohner:innen auch, beim Verlassen des Hauses alle nicht benötigten Elektrogeräte über einen Klick auszuschalten.

Intelligente Steckdosen statt Dauer-Standby Foto: AdobeStock

Wie könnte Smart Home in Zukunft aussehen

Eine interessante Entwicklung ist der Einsatz von intelligenter Technik bei der Herstellung von eigenem Strom. So könnten Photovoltaikanlagen auf dem Dach oder kleine Windenergieanlagen mit dem eigenen Smart Home System verknüpft werden. Nicht verbrauchter Strom könnte dabei gespeichert oder für Geräte genutzt werden, deren Stromzufuhr zeitlich unabhängig ist.

Bedienung der Smart Home-Technologie
Sehr smart: die Bedienung per Smartphone Foto AdobeStock

Fazit

Smart Home Systeme bieten viele Möglichkeiten, den eigenen Energiebedarf auf ein notwendiges Maß zu beschränken. Die Technologien werden dabei immer ausgefeilter. Allerdings: Bei aller technischen Intelligenz ist gesunder Menschenverstand weiterhin gefragt. Im Smart Home sollten auch die Wohnenden einigermaßen smart sein.

Denn wer seine Wohnung Stunden vor der Rückkehr nach Hause automatisch auf Hochsommer-Niveau heizen lässt, wird auch weiterhin gepfefferte Energiepreise zahlen.

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