Ein Mann wäscht sich am Waschbecken das Gesicht mit Wasser.
Für die tägliche Körperpflege im Bad lassen die Deutschen viel Wasser laufen. Dabei gibt es clevere Kniffe, mit denen sich einiges an Wasser sparen lässt. Foto: Adobe Stock

Wasser sparen

So lässt sich der Wasserverbrauch im Bad senken

08.02.2023 | Lesedauer: 5 Minuten

Spitzenreiter beim alltäglichen Wasserverbrauch

Jeden Morgen eine lange, heiße Dusche, am Wochenende ein ausgedehntes Schaumbad und natürlich auch regelmäßig die Klospülung: Der Wasserverbrauch ist vor allem im Badezimmer immens. Doch die Klimakrise und steigende Energiekosten erfordern ein Umdenken.

Rund 130 Liter Trinkwasser verbraucht eine Person in Deutschland täglich im Haushalt – dabei ist das Badezimmer klarer Spitzenreiter. Laut Umweltbundesamt fließt über die Hälfte des Gesamtverbrauchs, nämlich 63 Prozent, bei der täglichen Körperpflege, zu der Duschen, Waschen und der Toilettengang zählen. Wer täglich sehr ausgedehnt duscht oder badet, kann diesen hohen Wert nochmal überschreiten.

Wasserverbrauch im Badezimmer – ein paar Zahlen

Ein Rechenbeispiel: Beim Duschen strömen durchschnittlich zehn bis zwölf Liter Wasser pro Minute aus der Brause. Wer es acht Minuten laufen lässt, kommt so auf 80 bis 96 Liter Wasser allein für die morgendliche Dusche. Noch mehr Wasser verbraucht nur ein Vollbad mit bis zu 150 Litern.

Und dann wäre da noch der CO2-Verbrauch, denn für warmes Wasser braucht es Energie. Wer zehn Minuten duscht, verbraucht fast zehn Kilogramm CO2.

Zwei Füße auf einem Badewannenrand. Die Badewanne ist gefüllt mit einem Schaumbad.
Wer badet, lässt ca. 150 Liter Wasser in die Wanne laufen – mit einer Dusche lässt sich im Vergleich viel Wasser sparen. Foto: Adobe Stock

6 Tipps: Energie und Wasser sparen beim Duschen

Es gibt viele einfache Tipps, um beim Duschen Wasser zu sparen:

  1. Die Duschzeit verkürzen: Fünf bis sechs Minuten sollten das Maximum sein. Wer dabei nicht ständig auf die Uhr schauen oder einen Wecker stellen will, kann einfach zwei Lieblingssongs hören, das entspricht etwa sechs Minuten.
  2. Nur körperwarm statt heiß duschen: Um die 37 Grad sind angenehm, denn diese Temperatur entspricht etwa der Körpertemperatur. Fühlt sich das Wasser beim Duschen also weder kühl noch heiß an, ist die Temperatur richtig. Wer heißer duscht, erhöht die Energiekosten. Zudem leiden Haut und Haar unter der Hitze
  3. Unter der Dusche beim Einseifen den Hahn abdrehen: Auch hier ist jede Menge Sparpotential, insbesondere, wenn Duschgel, Shampoo und vielleicht noch eine Spülung verwendet wird.
  4. Leave-in-Produkte statt solche zum Auswaschen verwenden: Ob Conditioner oder Kur, für fast alle Haarpflegeprodukte gibt es Varianten, die einfach ins Haar einmassiert werden und dort verbleiben. Fallen diese ein bis zwei Minuten pro Ausspülen weg, spart das weitere zwölf bis 30 Liter Wasser
  5. Haare, wenn möglich, nach dem Waschen an der Luft trocknen lassen: Das spart die Energiekosten für das Föhnen und dem Haar bleibt die trockene Hitze erspart.
  6. Einen Spar-Duschkopf anschaffen: Dieser lässt weniger Wasser durch den Duschkopf und senkt so die ausströmende Wassermenge pro Minute. Ein hochwertiges Modell sollte laut Verbraucherzentrale unter neun Liter Wasser pro Minute verbrauchen statt zehn bis zwölf Liter.

Weniger Wasser, weniger Energie, weniger Ausgaben

Angenommen, es werden drei der Tipps zum Wassersparen im Bad befolgt: Die Temperatur und die Duschdauer werden gesenkt und einen Sparduschkopf installiert. Wie viel Energie – und somit bares Geldspart das denn tatsächlich ein?

Ein Beispiel mithilfe des Duschrechners der Verbraucherzentrale:

  • Eine Dusche bei 38 Grad, acht Minuten lang und mit einem Wasserverbrauch von zwölf Litern pro Minute: Energieverbrauch rund 1371 kWh, CO2-Verbrauch rund 576 kg pro Jahr
  • Eine Dusche bei 37 Grad, sechs Minuten lang und dank Spar-Duschkopf nur acht Liter Wasser pro Minute: Energieverbrauch rund 661 kWh, CO2-Verbrauch rund 278 kg pro Jahr

Das sind 710 kWh und 238 kg CO2 weniger im Jahr.

Kaltes Wasser spart massig CO2

Noch besser ist es, wenn das Wasser gar nicht erst erwärmt wird. Das ist beim Duschen oder Baden für viele Menschen maximal im Hochsommer denkbar. Beim Händewaschen lässt sich eher auf das warme Wasser verzichten. Für saubere Hände ist es zudem nicht entscheidend, wie warm das Wasser ist, sondern das gründliche Einseifen. Laut dem Portal „Mein Klimaschutz“ kann ein Drei-Personen-Haushalt beim Händewaschen rund 180 kg CO2 pro Jahr sparen, wenn kaltes statt warmes Wasser aus dem Hahn kommt.

Jemand wäscht sich seine Hände unter einem Wasserhahn.
Sich die Hände mit kaltem statt warmem Wasser zu waschen, ist gut für die Umwelt. Foto: Adobe Stock

Weniger duschen spart am meisten

Auch mal den Waschlappen nutzen statt täglich duschen: Dieser Tipp zum Wassersparen im Haushalt mag nicht allzu populär sein – aber zweifellos spart der gute alte Waschlappen (plus ein Eimer Wasser oder alternativ ein vollgelaufenes Waschbecken) deutlich mehr Wasser und Energie als jede noch so kurze Dusche. Insbesondere an Tagen, an denen nicht stark geschwitzt wurde, erfrischt und reinigt auch der Waschlappen Gesicht, Hände, Füße und Hautfalten.

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